Zurück zum Profil
BOLWIN | WULF

Jugendfreizeiteinrichtung Spandauer Neustadt

Klemens Renner
Klemens Renner
Ort
Berlin
Gebäudekategorie
Sport und Freizeit
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2023
Material Fassade
Mauerwerk
In der Spandauer Neustadt sollte ein dringend benötigter Ort der Integration mit Angeboten der Kinder- und Jugendarbeit, der Jugendsozialarbeit und Familienförderung geschaffen werden. Die Baukörperkonfiguration wurde so gewählt, dass die einzelnen Funktionsbereiche eigenen Charakter und individuellen Aussenbezug erhalten. Als `solitärer´ Massivbau mit Klinkerfassade geplant steht das Haus im Grünzug des Koelzeparks und ist östlich an einen Kirchenbau aus den 30´er-Jahren angebaut. Seine besondere Nutzung verrät es schon von Aussen durch die individuell eingeschnittenen, nicht `gerasterten´ Fensteröffnungen mit unterschiedlichen Brüstungshöhen und die mal tief hinten, mal flächenbündig vorn sitzenden Gläser. Zusammen mit dem in zwei horizontalen Schichten wechselnden Klinker-Verlegemuster strahlt das Haus sowohl ruhige Gelassenheit als auch spannende Individualität aus.
Im Inneren dreht sich räumlich und funktional alles um den zentralen `Treff´ als zweigeschossige Halle mit grosszügiger Sitztreppe. Die diversen Funktions- und Sonderräume sind auf drei Geschossen um dieses Zentrum gruppiert und geben dem nicht unterkellerten Gebäude seine sehr eigenständige Volumetrie. Der Wechsel von Ruhe-, Spiel- und Kommunikationszonen und die `leicht labyrinthische´ Erschließung, die als Endlosschleife aber immer wieder im Zentralraum endet, geht auch auf die Ideensammlung der Jugendlichen im Vorfeld der Planungen zurück.
Die Aspekte der Nachhaltigkeit folgen der denkmalrechtlich vorgegebenen Massivbauweise mit Klinkerfassade: es wurde ein ambitioniertes Konzept aus Betonkernaktivierung und Sole/Wasserwärmepumpe mit Eisspeicher (Latentwärmespeicher) gewählt. Eine zusätzliche Gas-Brennwerttherme deckt Spitzenlasten ab und begrenzt die Grösse des Eisspeichers auf ein konstruktiv und ökonomisch überschaubares Maß. Ein entscheidender Vorteil ist die einfache Installation, da für diesen Eisspeicher keine tiefen Bohrungen und damit verbundenen Genehmigungen notwendig sind und die Nutzung aller drei regenerativen Wärmequellen: Solarenergie, Geothermie, Außenluft.