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aktiv+ Studentenwohnheim campo V

Roland Halbe, Stuttgart
Roland Halbe, Stuttgart
Ort
Stuttgart-Vaihingen
Gebäudekategorie
Wohnheime
Jahr der Fertigstellung
2019
Auf dem Grundstück Ecke Hauptstraße und Seerosenstraße in Stuttgart­Vaihingen ist mit Errichtung eines Studentenwohnheims eine Anlage entstanden, die 128 Appartements umfasst und energetisch den Effizienzhaus Plus Standard gemäß BMBS erfüllt.
 
Das Grundstück befindet sich städtebaulich an der Schnittstelle zwischen dem bereits großmaßstäblich entwickelten Bereich östlich der Seerosenstr. und dem noch sehr kleinteilig organisierten ehemaligen Dorfkern der Gemeinde Vaihingen. Das Projekt Studentenwohnheim muss die Vermittlung dieser Maßstäbe leisten. Zudem bildet es eine Art Torsituation auf Grund der großräumigen Kreuzung und dem Versprung der Baulinien. Besonderes Augenmerk bei der geplanten Wohnnutzung richtet sich auf den Umgang mit der sehr stark lärmbelasteten Hauptstraße als Bundesstraße mit übergeordneter Bedeutung.
 
Der Entwurf bildet durch den winkelförmigen Baukörper eine geschlossene Bebauung. Aus der Nutzung heraus entwickelt sich an der Seerosenstraße ein regelmäßiges Fassadenbild mit großflächigen Fenstern. Diese werden in Felder zusammengefasst und gliedern so die Fassade und schaffen die Überleitung zur kleinmaßstäblichen Nachbarschaft. Gleiches erreicht das Motiv des vorgestellten „Loggiakörpers“ entlang der Hauptstraße. Er setzt sich außerdem baukörperlich vom Hauptvolumen ab. Auf der Hofseite finden sich die gleichen Fassadenelemente ergänzt durch großzügige davor gestellte Balkonelemente. Den Gebäudeabschluss bildet ein 40 Grad steiles Satteldach. Es verschneidet sich im Eckbereich, wobei die Dachfläche des Baukörpers entlang der Hauptstraße bis zur Seerosenstraße reicht und dort als Giebelfläche sichtbar wird. Die Entwurfsidee nimmt die unterschiedliche Wertigkeit der beiden Straßen auf. Eine vertikale Zäsur in der Fassade überträgt dies in die eigentlichen Baukörper. Logisch entwickelt sich in dieser Fassadenstörung der Eingangsbereich. Durch diesen ungewöhnlichen Bruch der Baukörper in Fassade und Dach reagiert der Entwurf auf die städtebauliche „Torsituation“ und schafft eine Unverwechselbarkeit an diesem Ort.