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Morger Partner Architekten

Markt 30 Dom Römer Areal

Steffen Kunkel
Steffen Kunkel
Ort
Frankfurt am Main
Gebäudekategorie
Wohn-, Geschäftshäuser
Bauvorhaben
Neubau
Jahr der Fertigstellung
2018
Material Fassade
Putz
Markt 30 Dom Römer Areal, Frankfurt a. M.
 
Das Areal zwischen Dom und Römer, die «Keimzelle der Stadt» in Frankfurt am Main wird neu bebaut. Es wird bewusst nicht der grosse Massstab gesucht, sondern eine «Renaissance» der mittelalterlichen Strukturen. Historische Bilder und Fotografien von Altstadtszenen und deren Analyse, bilden eine wichtige Grundlage, um die atmosphärische Wirkung der Häuser im öffentlichen Raum zu verstehen. Wesentliche Bestandteile für den Entwurf sind die elementare Klarheit, haptisch ausdrucksstarke Materialien und die grundlegende Gliederung der Fassaden. Vorgegeben waren dunkler Basalt für den Sockel, roter Sandstein für das Erdgeschoss und schwarze Schieferplatten für die Dacheindeckung. Der Neubau erhält seinen spezifischen Charakter über die Proportionen, die Gliederung der Fenster, sowie die Materialisierung. Der Ausdruck des Hauses verlangt eine einprägsame Präsenz, um innerhalb der Ensemblewirkung die notwendige Eigenständigkeit zu gewährleisten. Die Fassadenmotive sind vertraut und aus dem Repertoire einer jahrhundertealten städtischen Hausbautradition übernommen, fein interpretiert und nuanciert. Die Entwurfshaltung zeichnet sich durch eine Architektursprache der datierbaren Zeitlosigkeit aus. Das «Alte Kaufhaus», wie der Neubau nach seinem Vorgängerbau heisst, bildet in einer schlanken, tiefen Parzellen mit Innenhof zwei Adresse aus – im Süden «Markt 30» und im Norden «Hinter dem Lämmchen 3». Im Erdgeschoss sind zwei einfache kleine Läden vorgesehen. In den Obergeschossen befinden sich drei Wohnungen, zwei Etagen- und eine Maisonettewohnung, die von der «Hinter dem Lämmchen»-Gasse erschlossen werden. Die Fassaden zu den beiden Seiten sind nach dem gleichen Prinzip gestaltet und gleichermaßen konstruiert. Die Geschosse zeichnen sich durch leichte Vorsprünge aus und gliedern die Fassade. Der Sockel am «Markt 30» ist aus einer massiven Bauweise und mit einem roten Sandstein verkleidet. An der nördlichen Hausfassade ist eine dreiachsige historische Spolie aus Buntsandstein eingebaut. Die Konstruktion besteht aus einem 49 cm starken, monolithischen Einsteinmauerwerk aus Poroton-Ziegelsteinen – wiederum als historische Reminiszenz. Auf das Einsteinmauerwerk wird außen ein Putz aufgetragen, dessen rote Farbe dem Sandsteinton angenähert ist. Die Schönheit der Oberfläche entsteht durch seine Kratzputztechnik, die seit dem Mittelalter bekannt ist und als bedeutendes baugestalterisches Kunsthandwerk anerkannt wird.
 
Architektur
Morger + Dettli Architekten AG
 
Bauherrschaft
DomRömer GmbH

Auftragsart
Wettbewerb 2011, 1. Rang
 
Projekt/Realisierung
2012 – 2018
 
Geschossfläche
620 m²