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Thomas Kröger Architekten

Moeller Fine Art Berlin

© Thomas Heimann
© Thomas Heimann
Ort
Berlin
Gebäudekategorie
Museen, Galerien
Bauvorhaben
Umbau
Jahr der Fertigstellung
2009
Material Fassade
Naturstein
Die Galerie befindet sich im ersten Stock des denkmalgeschützten Belle Epoque Palias Eger. Das von den Kaufmannsbrüdern Carl und Paul Eger in Auftrag gegebene zweigeschossige Palais wurde 1881 nach Entwürfen der Baumeister Gustav Knoblauch und Hermann Wex als eines der aufwendigsten seiner Zeit erbaut.

Die Zielsetzung des Umbaus bestand darin, den Charakter der Belle Epoque Räume zu komplettieren, zu steigern und zugleich eine abstrakte Übersetzung der Opulenz sowohl für die Austeilungsräume, als auch für die Bibliothek zu finden und einen Raumfluss von historisch zu modern zu inszenieren.

Hierbei sollten die Mittel zum einen möglichst unsichtbar bleiben und zum anderen eine neue selbstbewußte Formensprache aus dem Bestand heraus entwickelt werden.

Die drei Ausstellungsräume erforterten eine Transformation zu neutralen Flächen für die regelmäßig wechselnden Exponate. Dazu erhielten die Räume ein neues Gewand welches sich in teils massiver Form, teils wie eine Haut monochrom über die alte Substanz legt. Die Ausstellungsräume gewinnen so ein Maximum an Präsentationsfläche, werden räumlich konzentriert und anhand von zwei beweglichen Wandteilen variabel nutzbar gemacht.

Der Höhepunkt der Neuinszenierung findet sich in den Nebenräumen: Der Bibliothek mit Arbeitsplätzen. Sie ist als aufgefächerte, raumhohe Regalwand aus vertikalen Spiegelelementen in einem 20m langen Korridor positioniert. Die Regalfächer sind beidseitig im Winkel auf die zentral liegende Flügeltür zum Präsentationsraum gerichtet und verleihen dem Raum die optische Täuschung einer zentrumsgerichteten Wölbung. Je nach Blickpunkt ergibt sich darüber hinaus eine Vielfalt von Perspektivischen Eindrücken, welche die Bibliothek rhythmisieren, überformen und ins Unendliche steigern.

Das für den Empfangs- und Präsentationsbereich konzipierte Mobiliar, bestehend aus Paravant, Sitz- und Tischmöbeln, bilden eine kleine Familie eigenständiger Formen, die in ihrer Farbigkeit in die historischen Räume getaucht scheinen.